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Im Streit über die Wehrpflicht fordern führende Grünen-Politiker und -Politikerinnen auch aus Hamburg ein verpflichtendes Gesellschaftsjahr für junge Menschen unter 28 Jahren. Dabei soll es neben dem Wehrdienst auch Einsatzmöglichkeiten im sozialen, ökologischen oder kulturellen Bereich geben.

top 37 comments
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[–] Melchior@feddit.org 1 points 1 week ago

Der Grund warum man einen Wehrpflicht hat, ist dass man damit eine Reserve and wenigstens etwas ausgebildeten Soldaten hat. Das ist auch sinnvoll, wenn man viele schlechte Soldaten haben will. Allerdings ist Deutschland eines der reichsten Länder der Erde und es wäre besser professionelle Soldaten mit top Ausrüstung zu haben. Die ist natürlich auch komplex und das bedeutet eine längere Ausbildung. Das finanziert man dann damit, dass die jungen Menschen ein Jahr länger den von ihnen gewählten Job annehmen.

Auch bei einem sozialen Jahr ist es ähnlich. Profis machen halt einen besseren Job und man muss die Leute auch anlernen. Sprich auch hier ist es oft besser einfach Leute normal Arbeiten zu lassen und dann mit den Steuern Profis zu bezahlen.

Die Wehrpflicht ist halt eine wirklich ineffiziente Steuer, aber man tut halt auch etwas für Deutschland, wenn man Steuern zahlt. Ich weiß, dass ist ein Erlebnis was zum Beispiel ein Merz nicht hat, aber es ist halt real.

[–] Duke_Nukem_1990@feddit.org 0 points 1 week ago (2 children)

Zwangsarbeit ist auch im sozialen Bereich Scheiße. Man könnte ja verdammt noch mal die Arbeitsbedingungen bspw. in der Pflege verbessern, aber da braucht's eben mehr als Populismus für.

[–] HaiZhung@feddit.org 0 points 1 week ago (2 children)

Ich hab den Zivi gemacht. Ich blicke da auch ambivalent drauf, aber unter Strich war es — glaube ich — eine gute Sache, dass ein Großteil der Bevölkerung soziale Berufe mal von innen gesehen hat.

Für mich war es jedenfalls ein prägendes Erlebnis.

[–] poVoq@slrpnk.net 0 points 1 week ago* (last edited 1 week ago) (1 children)

Naja, das ist leider eines der Probleme. Ein sozialer Dienst der für die Person selbst lehrreich ist, ist leider oft für die Organisation vor allem mit Kosten und Aufwand verbunden, und wenn die Person dann endlich einigermaßen eingearbeitet ist, ist die Dienstzeit vorbei.

[–] HaiZhung@feddit.org 1 points 1 week ago (2 children)

Das widerspricht aber dem Grundtenor vom Rest des threads — sind denn die zivis jetzt billige Arbeitskräfte die ausgebeutet werden können, oder behindern sie die eigentlichen Angestellten nur?

Im Übrigen ist Schule auch nur mit Kosten und Aufwand für die Organisation verbunden … ;-)

[–] poVoq@slrpnk.net -1 points 1 week ago

Nein, denn echte win-win Situationen sind selten insbesondere wenn sie mit massenweisem Zwang verbunden sind. D.h. dann im Umkehrschluss das die meißten einsetzenden Organisationen fast zwangsläufig auf möglichst wenig Aufwand optimieren werden, und dann sind diese Dienste wenig lehrreich und überwiegend Zeitverschwenung für die eingesetzten Personen.

Und ein möglicher Nutzen für die Gesellschaft wird sich auch nicht einstellen, aber zynisch betrachtet geht es ja sowieso nur darum ein Feigenblatt für den Militärdienst zu haben, und wenn der Zivildienst möglich sinnlos und ätzend für die Beteiligten ist, dann gibt es mehr die lieber zur Bundeswehr gehen...

[–] Mora@pawb.social -1 points 1 week ago

sind denn die zivis jetzt billige Arbeitskräfte die ausgebeutet werden können, oder behindern sie die eigentlichen Angestellten nur?

Ja, es ist ein OR, kein XOR - sie können auch beides sein. Billig für den Arbeitgeber, der damit Lohnkosten drückt und eventuell sogar weniger Fachkräfte anstellt. Und "behindern" im Sinne von es muss Zeit und Mühe in eine Ausbildung gesteckt werden, aber der große Ertrag dieser bleibt aus, weil sie zu dem Zeitpunkt schon wieder weg sind. Aber da das Zeit des Angestellten ist, juckt das den Arbeitgeber doch nicht.

[–] brainwashed@feddit.org 0 points 1 week ago (1 children)

Für mich wäre ein paar Monate Gefängnis oder Zwangsarbeit in der Steingrube sicherlich auch sehr prägend.

[–] HaiZhung@feddit.org 2 points 1 week ago (1 children)

Soziale Berufe sind für dich vergleichbar mit Gefängnis oder Steingrube?

[–] brainwashed@feddit.org -2 points 1 week ago

Der eingesetzte Zwang ist es. Wenn der freiwillige geringbezahlte Dienst in sozialen Berufen die Leute so viel weiterbringt, sollen sie welche anwerben und sie davon überzeugen.

[–] daw@feddit.org 0 points 1 week ago (2 children)

Solange niemand daraus Gewinn schlägt juckt mich das Zwangsarbeit Argument herzlich wenig. Ich fände es gut wenn alle Menschen mal ne Zeit für die Gemeinschaft schaffen. Ist unheimlich lehrreich, ich würde es fast schon als ein Jahr zusätzliche Schulpflicht ansehen nur dass man halt gezwungen ist was übers miteinander zu lernen und aus der eigenen Bubble zu kommen. So mancher BWL-Christian wäre evtl eher geneigt Pflegearbeit etc als vollwertig anzuerkennen.

Das Argument dass es unfair wäre weil irgendwer in der Vergangenheit das nicht musste sollte uns nicht aufhalten da man auf dieser Grundlage immer in Gestern bleibt.

[–] De_Narm@lemmy.world 0 points 1 week ago (1 children)

Das Problem damit ist, dass diese Stellen mit einem endlosen Nachschub an Arbeitern klarkommen müssen, die nicht motiviert sind, quasi nach dem Anlernen schon wieder weg sind und trotzdem mit dem nötigen Equipment vorsorgt werden müssen, um überhaupt arbeiten können.

Das erzeugt meist alles nur unnötige Kosten und Mehrarbeit, die am Ende keinem etwas bringen.

[–] trollercoaster@sh.itjust.works 0 points 1 week ago* (last edited 1 week ago) (1 children)

Es gibt genug Handlangertätigkeiten, die minimale ~~Ausbildung~~ Anleitung brauchen (Mülleimer ausleeren, Kehren, Rasenmähen und Heckenschneiden kann jeder Depp, muss aber trotzdem gemacht werden), außerdem war es in der Vergangenheit durchaus üblich, Leute erst nach ihrer Berufsausbildung einzuziehen und die entsprechend zuzuteilen, da hatte man also schon qualifizierte Leute.

[–] kossa@feddit.org 0 points 1 week ago (1 children)

Aber ich meine, auf der anderen Seite sind dann halt die Putzdienste und GaLa-Bauer ohne Aufträge. Deren Angestellten (potentiell die von dir so liebevoll "Deppen" genannten Menschen von damals) sind dann auf dem Amt. Da bekommen sie dann von Friedrich Merz erzählt, dass sie faul sind und schon einen Job finden werden, wenn man sie nur noch ein bisschen mehr peitscht.

Und dann bekommt man nicht mal mehr einen Arzttermin ~~wegen die Ausländer~~, weil der neue Arzt statt zu studieren in seinem Zwangsdienst gerade Mülleimer leert, fegt und Hecken schneidet.

[–] trollercoaster@sh.itjust.works 0 points 1 week ago* (last edited 1 week ago) (1 children)

auf der anderen Seite sind dann halt die Putzdienste und GaLa-Bauer ohne Aufträge

Und? Sind öffentliche Einrichtungen dafür da, private Firmen mit Aufträgen zu versorgen?

Ganz komisch, dass man in der Zeit vor der Aussetzung des Wehr- und damit auch des Zivildienstes viel leichter Arzttermine bekommen hat, als jetzt. Kann es sein, dass das gar nichts damit zu tun hat?

Irgendwie scheinen die Leute, die da einen Dienst leisten sollen, eh Schrödingers Dienstverpflichtete zu sein. Gleichzeitig die ach wie hoch qualifizierten Fachkräfte, die wir auf keinen Fall der Gesellschaft für ein Jahr vorenthalten können, und die unqualifizierten Deppen, die so unfähig sind, dass sie nicht mal einfachste Handlangertätigkeiten verrichten können, ohne die Einrichtung dabei immensen Geld- und Personalaufwand zu ihrer Betreuung und Anleitung zu kosten.

Sag doch einfach, dass Du keinen Bock hast auf irgendeinen Dienst für die Allgemeinheit, statt hier abstruse Argumente aufzubauen.

[–] kossa@feddit.org -1 points 1 week ago* (last edited 1 week ago) (1 children)

Und? Sind öffentliche Einrichtungen dafür da, private Firmen mit Aufträgen zu versorgen?

Das ist volkswirtschaftlich grundlegend sehr wichtig, ja 😅. Und irgendwie ist es doch besser, der Staat bezahlt für diese Aufgaben ein Gehalt, als eine riesige Maschinerie dafür zu betreiben, irgendwen zu zwingen?

Gleichzeitig die ach wie hoch qualifizierten Fachkräfte, die wir auf keinen Fall der Gesellschaft für ein Jahr vorenthalten können, und die unqualifizierten Deppen, die so unfähig sind, dass sie nicht mal einfachste Handlangertätigkeiten verrichten können, ohne die Einrichtung dabei immensen Geld- und Personalaufwand zu ihrer Betreuung und Anleitung zu kosten.

Schließt sich ja nicht aus. Vielleicht ist ja jemand, der richtig Bock auf Elektrotechnik hat, halt einfach ein denkbar schlechter Gärtner ¯\_(ツ)_/¯

Und das Vorenthalten: vor einigen wenigen Jahren war es ach so wichtig im ganzen Land die Schulzeit um ein Jahr zu verkürzen, damit alle bloß schnell arbeiten gehen können. Und statt das Jahr Bildung zurückzugeben sollen die Leute jetzt lieber Hecken schneiden?

Sag doch einfach, dass Du keinen Bock hast auf irgendeinen Dienst für die Allgemeinheit, statt hier abstruse Argumente aufzubauen.

Du, persönlich bin ich davon gar nicht mehr betroffen. Bin zu alt um gezwungen zu werden und außerdem fein raus, weil ich Wehrdienst geleistet haben. Funnily enough bin ich v.a. dagegen, weil ich in meinem Ehrenamt früher Zivis in der Geschäftsstelle hatte und heute BuFdis. Ich verrate dir, wen ich lieber da hatte: die Leute, die freiwillig in den dunklen Wald ziehen, da ein Jahr quasi ohne Internet leben und Kinder und Jugendliche bespaßen.

Ach, und es ist halt Zwangsarbeit. Finde ich grundsätzlich eher doof.

[–] daw@feddit.org 0 points 1 week ago (1 children)

Das Jahr Bildung ist doch längst zurückgegeben

In den westdeutschen Ländern wird nur in den Stadtstaaten Hamburg und Bremen an G8 als alleinigem Modell für Gymnasien festgehalten.

https://de.wikipedia.org/wiki/Abitur_nach_der_zw%C3%B6lften_Jahrgangsstufe

[–] kossa@feddit.org -1 points 1 week ago (1 children)

Naja, geht so, schau doch mal in die Tabelle direkt darunter. Viele Länder bleiben noch bei G8 im Gymnasialzweig, die Reform ist nur für Gesamt-, Real- und Hauptschulen flächendeckend zurückgedreht.

Auf jeden Fall war das damals immens wichtig, sonst Deutschland nicht mehr wettbewerbsfähig, buhuu. Aber jetzt sollen laut dem Vorschlag hier alle sinnlos ein Jahr Hecken schneiden.

[–] daw@feddit.org 0 points 1 week ago (1 children)

Vollständig abgeschafft wurde/wird es laut Tabelle in: BW, BY, NI, NRW, SL, SH

De Facto in: RLP, HE

Zusammen haben diese Länder 64,8 Millionen EW

[–] kossa@feddit.org 1 points 1 week ago* (last edited 1 week ago)

Sind aber auf der anderen Seite nur die Hälfte der Länder ¯\_(ツ)_/¯

Aber um den Bogen zum Ursprungsthema zu finden: wenn sich da mal jemand hinstellen würde, und sagt

"Wir müssen die Ausbildungszeiten für unsere Jugendlichen verlängern, die Welt ist komplizierter geworden und wir schulden unserem Nachwuchs eine gute Grundlage. Hier meine G10, G11 Reform: innerhalb der Schulzeit wird ein pädagogisches Jahr eingeführt. Man kann Wehrdienst, Zivildienst oder Katastrophenschutz machen. Das wird pädagogisch und schulisch begleitet, die Tätigkeit dabei in den gesellschaftlichen Kontext eingeordnet. Die Jugendlichen bekommen eine faire Entlohnung und außerdem ein ordentliches Abgangsgeld, quasi als Startkapital für ein eigenständiges Leben. Außerdem legen wir ein Sondervermögen von noch einmal 500 Mrd. auf, um Schulen, Universitäten und außerschulische Bildungsorte fit für das 21. Jahrhundert zu machen. Oh, btw., das wird flankiert von einer Bekämpfung des Klimawandels, die den Namen auch verdient, weil auch das schulden wir den nachfolgenden Generationen."

Dann könnte ich mich mit einem Pflichtdienst für junge Menschen anfreunden. Aber ich höre nur "HurrDurr, die sollen mal kostenlos Scheißarbeiten für uns machen, weil wir als Gesellschaft keinen Respekt für diese Aufgaben haben. Außerdem sind das alles Rotzlöffel, die brauchen Disziplin und müssen auch mal Dreck fressen!!!111einself"

Das Komische ist ja: die jungen Menschen sind ja überwiegend Kinder von Vätern, die noch Wehr- oder Zivildienst gemacht haben. Wenn das für diese Väter eine so wichtige Erleuchtung war, dann würden sie ihren Kindern ja nahelegen BuFDi, FSJ, FÖJ oder freiwillen Wehrdienst zu leisten. Dann wäre der Andrang ja riesig. Stattdessen höre ich von diesen Vätern, wenn, dann eher "Jo, die sollen mal ein Jahr reisen nach der Schule". Scheint ja irgendwie nicht sehr weit zu sein mit der persönlichen Erleuchtung als billige Arbeitskraft.

[–] Duke_Nukem_1990@feddit.org 0 points 1 week ago (1 children)

Solange niemand daraus Gewinn schlägt juckt mich das Zwangsarbeit Argument herzlich wenig.

?? Machen sie aber. Zivis waren schon damals billigste Arbeitskräfte. Weiß ich, weil ich einer war.

[–] daw@feddit.org 0 points 1 week ago* (last edited 1 week ago) (1 children)

Kann man ja politisch gestalten, oder was spricht dagegen? Ich hab meinen Dienst in einer kulturellen Einrichtung getan, die Arbeitszeit die da reingeflossen ist hätte die Einrichtung sonst einfach nicht zur Verfügung gehabt.

Edit: jetzt wüsste ich aber schon gerne was dagegen spricht Profit auszuschließen in der dementsprechenden Gesetzgebung? Das ist doch eine adäquate Antwort auf das Problem das real bestand (und auch beim BFD in Teilen immer noch besteht)?

[–] Mora@pawb.social -1 points 1 week ago (1 children)

jetzt wüsste ich aber schon gerne was dagegen spricht Profit auszuschließen in der dementsprechenden Gesetzgebung?

Weil wir es dann nicht mehr einführen müssten, weil am Ende immer jemand profitiert, sobald in einer kapitalistischen Organisation gearbeitet wird. Blieben nur noch einige Vereine übrig und die suchen in der Regel eher Leute mit den gleichen Überzeugungen.

[–] daw@feddit.org 1 points 1 week ago

Ich finde dass es schon arg ist in Deutschland von einer reinen Marktwirtschaft zu sprechen. Ich glaube es gibt wirklich genügend sinnvolle Stellen sowohl öffentlich als auch Zivilgesellschaftlich die unterstützenswert sind und die Bandbreite lässt zu dass jeder irgendwas findet was irgendwie passt. Und dass alle Vereine ideologisch sind stimmt einfach nicht (Sportvereine, Musikvereine, Töpfervereine, Kulturvereine, Vereine die Mobilität für eingeschränkte Personen anbieten ..........)

[–] azolus@slrpnk.net 0 points 1 week ago* (last edited 1 week ago) (1 children)

Solange diese Gesellschaft um Kapitalinteressen organisiert ist und die Belange von uns jungen Menschen komplett politisch ignoriert werden, können die mich alle mal. Ich engagiere mich aktuell schon ehrenamtlich in mehreren Bereichen, die ich persönlich für sinnvoll und nachhaltig halte.

In einer Welt, in der meine Generation auf eine von der Klimakatastrohpe zerüttelte Zukunft blickt, in der praktisch keine langfristige Zukunftsplanung mehr möglich ist, weil alles den Bach runtergeht, in der soziale Absicherung und eine würdevolle Existenz Dinge sind, die wir uns bald "nicht mehr leisten können", sollen wir doch jetzt bitte Verantwortung für die Gesellschaft übernehmen und diesen Saftladen mit Billigstarbeit in den Bereichen unterstützen, die im Rahmen der neoliberalen Deregulierung absichtlich kaputtgemacht wurden. Gerne stopfe ich überall dort mit meine~~r Zwangsarbeit~~m Freiheitsdienst Löcher, wo Mittel fehlen oder Menschen durch Burnout ausfallen, da das System, in dem sie sich aus Idealismus für die Gesellschaft und ihre Mitmenschen einsetzen, das letzte bisschen Kraft aus ihnen im Dienste der Profitmaximierung herausgepresst hat.

Auch die Grünen haben hier fleißig an diesem gesellschaftlichen Zerfall mitgewirkt, zeigen keinerlei Reue aber fordern nun, dass wir doch bitte aus Verantwortungsgefühl diese Gesellschaft mit unserem Opfer tragen und stabilisieren sollen. Wie wärs mal mit nem Sondervermögen für die soziale Absicherung, für Mobilität usw? Wie wärs mit ner Vermögensabgabe der Reichsten, schließlich haben die ja hier von den guten Zeiten am meisten profitiert? Wie wärs mal mit einer Rückabwicklung der Agenda 2010 und einer nachhaltigen Finanzierung der Systeme, die für gesellschaftlichen Zusammenhalt und Absicherung sorgen? Wie wärs mal mit echtem Klimaschutz, auch wenn man sich dafür mal mit Konzernen anlegen müsste?

Naja, hat wohl schon nen Grund, warum die Schuldenbremse ausschließlich für Aufrüstung mithilfe der Grünen komplett entfernt wurde und man den größten Profiteuren der neoliberalen Kahlschlagpolitik nun in Zeiten der politischen Instabilität nichts abverlangen will. Es geht nicht um "das Wohl der Gesellschaft", auch wenn man mit diesem sozialen Anstrich versucht, den ganzen Bums schmackhaft zu machen. Und deshalb gibts von mir nur ein herzliches "Fickt euch".

[–] DrunkenPirate@feddit.org 0 points 1 week ago (2 children)

Jawoll gut gebrüllt. Sag das mal deinen Großeltern die in Hitlers Krieg mussten. Oder den Boomern die im kalten Krieg unterwegs waren. Die Gen X, der die Wälder wegsauert sind und die Flüsse in Deutschland vergiftet.

Verfickte Eltern! Setzen einen in die Welt und man muss dann da auch noch klarkommen. Muss sich um die eigenen Interessen kümmern und kämpfen - What? Wo das Taxi, wo Lieferservice, wo One-Click-Next-Day-Delivery? Deine Generation ist nicht der Mittelpunkt der Welt. Tut mir leid, das zu sagen. Das war für mich damals genauso schmerzvoll zu erkennen.

Junge bleib mal aufm Teppich und komm mit dem Leben klar.

[–] kossa@feddit.org 1 points 1 week ago

Sag das mal deinen Großeltern die in Hitlers Krieg mussten

Ja gut, ich habe höhere Ansprüche an einen Staat, der mir was von der Würde des Menschen erzählt, als was meine Großeltern von Nazideutschland erwarten durften. Shocking

Oder den Boomern die im kalten Krieg unterwegs waren.

Mein Vadder hatte n krasses Schicksal. Kind einer Vertriebenen mit Lungenkrankheit, alleinerziehend weil Mann abgehauen. Er war oft in Erziehungsheimen, die zu der Zeit jetzt auch nicht so der Bringer waren. Aber der Staat hat für ihn geregelt. Er ist heute noch der SPD dankbar, dass sie die Bildungsreformen umgesetzt hat, die ihm ermöglichten aus dem Crabbucket herauszukommen. In meiner bald 40jährigen Vita warte ich ja noch darauf, dass der Staat für mich so regelt, dass ich ihm dankbar bin ¯\_(ツ)_/¯. Meinen Wehrdienst habe ich geleistet, wo besseres Leben?

Die Gen X, der die Wälder wegsauert sind und die Flüsse in Deutschland vergiftet

Jo. Und was wurde gemacht? Der giftige Scheiß wurde wegreguliert. Rauchgasentschwefelung, G-Kat, FCKW verboten, Industrie und Kommunen müssen Abwässer klären. Hat alles nicht zum Zusammenbruch unseres Wohlstands geführt. Wo sind denn die beherzten Eingriffe bzgl. der aktuellen ökologischen Katastrophen, namentlich Klimawandel und Plastik? Ist irgendwie alles schlecht für die Wirtschaft, ich soll das mit individuellem Verzicht klären. Ja, achso.

[–] UniversalApproximation@lemmy.world 0 points 1 week ago* (last edited 1 week ago) (1 children)

Komm du mal klar. azolus hat recht.

Abartig, dass jetzt auch noch die Grünen für Zwangsarbeit sind.

[–] daw@feddit.org -1 points 1 week ago (1 children)

Das ist ja total rechts und neoliberal sowie kapitalistisch vorzuschlagen dass alle gleich anpacken müssen unabhängig vom Kontostand der Eltern

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[–] azolus@slrpnk.net 1 points 1 week ago* (last edited 1 week ago) (1 children)

... dass alle gleich anpacken müssen unabhängig vom Kontostand der Eltern

Der Satz ist unvollständig. Ich vervollständige ihn mal, damit klar wird warum ich dagegen bin:

Das ist ja total rechts und neoliberal sowie kapitalistisch vorzuschlagen dass alle gleich anpacken müssen unabhängig vom Kontostand der Eltern, um die gesellschaftlichen Probleme symptomatisch zu bekämpfen, die auf die Plünderung der Staatskassen durch einige wenige Wohlbetuchte im Zuge neoliberaler Austeritätspolitik zurückgehen.

Übrigens witzig, dass du mein Wutboomer die Grünen-Meme verwendest, das ich damals erstellt hatte, um die offensichliche Absurdität aufzuzeigen, die der "die Linksgrünen Eliten wollen uns den Wohlstand klauen"-Hysterie inneliegt. Eben weil die Grünen neoliberale Deregulierung und Sozialabbau historisch mitgetragen haben und davon keine Abkehr in Sicht ist.

[–] DrunkenPirate@feddit.org -1 points 1 week ago* (last edited 1 week ago) (1 children)

Genau so ist es. Und weil die Welt nicht so ist, wie ich es will. Mache ich auch nichts, was andere von mir wollen.

Und weil ich anderen Leuten nicht helfen werde, zeige ich es den neoliberalen Kackbolzen so richtig. Genau. Diese Kackbolzen, die im Altenheim sitzen, an der Suppenküche Schlange stehen und in Behindertenwerkstätten arbeiten. Sollen die neoliberalen Kackbolzen ihren Dreck doch selber auslöffeln und den Armen helfen. ICH nicht!

[–] azolus@slrpnk.net 1 points 1 week ago* (last edited 1 week ago)

Ich gebe soziale Sprechstunden, helfe Geflüchteten mit Antragswust und engagiere mich in Hochschul- und Kommunalpolitik. Das alles mache ich neben meiner Arbeit und meinem Studium, völlig freiwillig, obwohl ich finanziell nicht besonders gut aufgestellt bin. Ich habe früher zwei Jahre lang Parkinsonerkrankte zu Hause besucht und für sie Cello gespielt und bei Benefizkonzerten mitgemacht. Nirgendwo habe ich mich gegen Engagement für unsere Mitmenschen ausgesprochen - stattdessen habe ich mich in meiner Kritik explizit gegen diese staatliche Zwangsmaßnahme gerichtet. Du lehnst dich mit deinen wilden Unterstellungen ganz schön weit aus dem Fenster, obwohl du mich gar nicht kennst.

Ich weiß wirklich nicht, was für nen Film du gerade fährst, aber anscheinend möchtest du dich nicht inhaltlich auf mich einlassen und greifst stattdessen den Strohman eines egozentrischen, verzogenen jungen Rotzlöffels an, der die älteren Generationen dämonisiert und für alle gesellschaftlichen/politischen Probleme verantwortlich macht. Anstelle nachzufragen oder verhältnismäßige Kritik zu üben polemisierst du ad hominem. Wir haben offensichtlich keine Diskussionsgrundlage und an dieser Stelle würde ich dich deshalb bitten, es einfach sein zu lassen.

[–] RoflmasterBigPimp@feddit.org -1 points 1 week ago* (last edited 1 week ago)

Bin ich etwas neben der Spur oder ist das nicht einfach nur die Wehrpflicht wie sie früher war nur in Grün (hehe) ?

Also entweder Wehrdienst oder Zivildienst,

und das liegt bestimmt nicht daran die Regierungen es in einem Jahrzehnt nicht geschafft haben eindeutig relevante Berufe wie Krankenpflege o.ä. attraktiv genug zu machen das man ohne Zwangsarbeit auskommt? Nein?

Okay dann sieht das nur so aus von da wo ich stehe.

[–] cows_are_underrated@feddit.org -1 points 1 week ago (1 children)

Jetzt mal ernsthaft? Warum muss Gesellschaftliches Engagement immer ausschließlich Zwangsarbeit für Kapitalistische Unternehmen sein?

Zeit meines Lebens engagierte ich, und viele weitere Menschen, mich Ehrenamtlich. Ursprünglich im Musikverein, dann nachher im Angelverein, dann der Osterfeuergruppe, mittlerweile aber auch an der Uni (Hochschulpolitik), bei den Linken, un in unserem Studi Klub, wo man den Kram mit verwaltet, Schichten übernimmt und Partys organisiert.

Warum zum fick soll ich jetzt als Billige Arbeitskraft für ein marodes System dienen, weil ich mich angeblich nicht für die Gesellschaft einbringen? Wenn es das Ehrenamt nicht Gäbe, wären ländliche Räume faktisch tot. Keine Feuerwehr, keine Parkbänke, keine Kulturveranstaltungen, gar nix.

[–] poVoq@slrpnk.net 1 points 1 week ago (1 children)

Jetzt mal ernsthaft? Warum muss Gesellschaftliches Engagement immer ausschließlich Zwangsarbeit für Kapitalistische Unternehmen sein?

Steht ja so gar nicht im Text und ist sicher auch (naiv) so nicht gedacht. Das Problem ist ehr das Gegenteil, die ganzen kleinen ehrenamtlichen Vereine hätten gar nicht die Kapazitäten und vermutlich wären viele mäßig motivierte und wenig erfahrende junge Erwachsende ehr eine Last als eine Hilfe in viele Fällen.

Naja, und dann kommen halt kommerzielle Unternehmen ähnlich wie bei den 1€ Jobs auf die Idee die vermutlich damit verbundenen staatlichen Gelder abzugreifen und irgendein sinnloses Minimalprogramm anzubieten.

[–] cows_are_underrated@feddit.org -1 points 1 week ago (1 children)

Steht ja so gar nicht im Text und ist sicher auch (naiv) so nicht gedacht.

Das war mehr so allgemein gemeint. Alle reden immer davon "Die Jugend muss auch was für die Gesellschaft tun" und meinen Zwangsarbeit oder sich für Fotzenfritz ne Drohne fangen. Niemand redet über das Ehrenamt an sich, welches Maßgeblich den Laden am laufen hält.

[–] daw@feddit.org 1 points 1 week ago

allgemein gemeint? 🤨