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founded 1 year ago
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Im Streit über die Wehrpflicht fordern führende Grünen-Politiker und -Politikerinnen auch aus Hamburg ein verpflichtendes Gesellschaftsjahr für junge Menschen unter 28 Jahren. Dabei soll es neben dem Wehrdienst auch Einsatzmöglichkeiten im sozialen, ökologischen oder kulturellen Bereich geben.

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[–] Duke_Nukem_1990@feddit.org 0 points 2 weeks ago (2 children)

Zwangsarbeit ist auch im sozialen Bereich Scheiße. Man könnte ja verdammt noch mal die Arbeitsbedingungen bspw. in der Pflege verbessern, aber da braucht's eben mehr als Populismus für.

[–] daw@feddit.org 0 points 2 weeks ago (2 children)

Solange niemand daraus Gewinn schlägt juckt mich das Zwangsarbeit Argument herzlich wenig. Ich fände es gut wenn alle Menschen mal ne Zeit für die Gemeinschaft schaffen. Ist unheimlich lehrreich, ich würde es fast schon als ein Jahr zusätzliche Schulpflicht ansehen nur dass man halt gezwungen ist was übers miteinander zu lernen und aus der eigenen Bubble zu kommen. So mancher BWL-Christian wäre evtl eher geneigt Pflegearbeit etc als vollwertig anzuerkennen.

Das Argument dass es unfair wäre weil irgendwer in der Vergangenheit das nicht musste sollte uns nicht aufhalten da man auf dieser Grundlage immer in Gestern bleibt.

[–] Duke_Nukem_1990@feddit.org 0 points 2 weeks ago (1 children)

Solange niemand daraus Gewinn schlägt juckt mich das Zwangsarbeit Argument herzlich wenig.

?? Machen sie aber. Zivis waren schon damals billigste Arbeitskräfte. Weiß ich, weil ich einer war.

[–] daw@feddit.org 0 points 2 weeks ago* (last edited 2 weeks ago) (1 children)

Kann man ja politisch gestalten, oder was spricht dagegen? Ich hab meinen Dienst in einer kulturellen Einrichtung getan, die Arbeitszeit die da reingeflossen ist hätte die Einrichtung sonst einfach nicht zur Verfügung gehabt.

Edit: jetzt wüsste ich aber schon gerne was dagegen spricht Profit auszuschließen in der dementsprechenden Gesetzgebung? Das ist doch eine adäquate Antwort auf das Problem das real bestand (und auch beim BFD in Teilen immer noch besteht)?

[–] Mora@pawb.social -1 points 2 weeks ago (1 children)

jetzt wüsste ich aber schon gerne was dagegen spricht Profit auszuschließen in der dementsprechenden Gesetzgebung?

Weil wir es dann nicht mehr einführen müssten, weil am Ende immer jemand profitiert, sobald in einer kapitalistischen Organisation gearbeitet wird. Blieben nur noch einige Vereine übrig und die suchen in der Regel eher Leute mit den gleichen Überzeugungen.

[–] daw@feddit.org 1 points 1 week ago

Ich finde dass es schon arg ist in Deutschland von einer reinen Marktwirtschaft zu sprechen. Ich glaube es gibt wirklich genügend sinnvolle Stellen sowohl öffentlich als auch Zivilgesellschaftlich die unterstützenswert sind und die Bandbreite lässt zu dass jeder irgendwas findet was irgendwie passt. Und dass alle Vereine ideologisch sind stimmt einfach nicht (Sportvereine, Musikvereine, Töpfervereine, Kulturvereine, Vereine die Mobilität für eingeschränkte Personen anbieten ..........)

[–] De_Narm@lemmy.world 0 points 2 weeks ago (1 children)

Das Problem damit ist, dass diese Stellen mit einem endlosen Nachschub an Arbeitern klarkommen müssen, die nicht motiviert sind, quasi nach dem Anlernen schon wieder weg sind und trotzdem mit dem nötigen Equipment vorsorgt werden müssen, um überhaupt arbeiten können.

Das erzeugt meist alles nur unnötige Kosten und Mehrarbeit, die am Ende keinem etwas bringen.

[–] trollercoaster@sh.itjust.works 0 points 2 weeks ago* (last edited 2 weeks ago) (1 children)

Es gibt genug Handlangertätigkeiten, die minimale ~~Ausbildung~~ Anleitung brauchen (Mülleimer ausleeren, Kehren, Rasenmähen und Heckenschneiden kann jeder Depp, muss aber trotzdem gemacht werden), außerdem war es in der Vergangenheit durchaus üblich, Leute erst nach ihrer Berufsausbildung einzuziehen und die entsprechend zuzuteilen, da hatte man also schon qualifizierte Leute.

[–] kossa@feddit.org 0 points 2 weeks ago (1 children)

Aber ich meine, auf der anderen Seite sind dann halt die Putzdienste und GaLa-Bauer ohne Aufträge. Deren Angestellten (potentiell die von dir so liebevoll "Deppen" genannten Menschen von damals) sind dann auf dem Amt. Da bekommen sie dann von Friedrich Merz erzählt, dass sie faul sind und schon einen Job finden werden, wenn man sie nur noch ein bisschen mehr peitscht.

Und dann bekommt man nicht mal mehr einen Arzttermin ~~wegen die Ausländer~~, weil der neue Arzt statt zu studieren in seinem Zwangsdienst gerade Mülleimer leert, fegt und Hecken schneidet.

[–] trollercoaster@sh.itjust.works 0 points 2 weeks ago* (last edited 2 weeks ago) (1 children)

auf der anderen Seite sind dann halt die Putzdienste und GaLa-Bauer ohne Aufträge

Und? Sind öffentliche Einrichtungen dafür da, private Firmen mit Aufträgen zu versorgen?

Ganz komisch, dass man in der Zeit vor der Aussetzung des Wehr- und damit auch des Zivildienstes viel leichter Arzttermine bekommen hat, als jetzt. Kann es sein, dass das gar nichts damit zu tun hat?

Irgendwie scheinen die Leute, die da einen Dienst leisten sollen, eh Schrödingers Dienstverpflichtete zu sein. Gleichzeitig die ach wie hoch qualifizierten Fachkräfte, die wir auf keinen Fall der Gesellschaft für ein Jahr vorenthalten können, und die unqualifizierten Deppen, die so unfähig sind, dass sie nicht mal einfachste Handlangertätigkeiten verrichten können, ohne die Einrichtung dabei immensen Geld- und Personalaufwand zu ihrer Betreuung und Anleitung zu kosten.

Sag doch einfach, dass Du keinen Bock hast auf irgendeinen Dienst für die Allgemeinheit, statt hier abstruse Argumente aufzubauen.

[–] kossa@feddit.org -1 points 2 weeks ago* (last edited 2 weeks ago) (1 children)

Und? Sind öffentliche Einrichtungen dafür da, private Firmen mit Aufträgen zu versorgen?

Das ist volkswirtschaftlich grundlegend sehr wichtig, ja 😅. Und irgendwie ist es doch besser, der Staat bezahlt für diese Aufgaben ein Gehalt, als eine riesige Maschinerie dafür zu betreiben, irgendwen zu zwingen?

Gleichzeitig die ach wie hoch qualifizierten Fachkräfte, die wir auf keinen Fall der Gesellschaft für ein Jahr vorenthalten können, und die unqualifizierten Deppen, die so unfähig sind, dass sie nicht mal einfachste Handlangertätigkeiten verrichten können, ohne die Einrichtung dabei immensen Geld- und Personalaufwand zu ihrer Betreuung und Anleitung zu kosten.

Schließt sich ja nicht aus. Vielleicht ist ja jemand, der richtig Bock auf Elektrotechnik hat, halt einfach ein denkbar schlechter Gärtner ¯\_(ツ)_/¯

Und das Vorenthalten: vor einigen wenigen Jahren war es ach so wichtig im ganzen Land die Schulzeit um ein Jahr zu verkürzen, damit alle bloß schnell arbeiten gehen können. Und statt das Jahr Bildung zurückzugeben sollen die Leute jetzt lieber Hecken schneiden?

Sag doch einfach, dass Du keinen Bock hast auf irgendeinen Dienst für die Allgemeinheit, statt hier abstruse Argumente aufzubauen.

Du, persönlich bin ich davon gar nicht mehr betroffen. Bin zu alt um gezwungen zu werden und außerdem fein raus, weil ich Wehrdienst geleistet haben. Funnily enough bin ich v.a. dagegen, weil ich in meinem Ehrenamt früher Zivis in der Geschäftsstelle hatte und heute BuFdis. Ich verrate dir, wen ich lieber da hatte: die Leute, die freiwillig in den dunklen Wald ziehen, da ein Jahr quasi ohne Internet leben und Kinder und Jugendliche bespaßen.

Ach, und es ist halt Zwangsarbeit. Finde ich grundsätzlich eher doof.

[–] daw@feddit.org 0 points 2 weeks ago (1 children)

Das Jahr Bildung ist doch längst zurückgegeben

In den westdeutschen Ländern wird nur in den Stadtstaaten Hamburg und Bremen an G8 als alleinigem Modell für Gymnasien festgehalten.

https://de.wikipedia.org/wiki/Abitur_nach_der_zw%C3%B6lften_Jahrgangsstufe

[–] kossa@feddit.org -1 points 2 weeks ago (1 children)

Naja, geht so, schau doch mal in die Tabelle direkt darunter. Viele Länder bleiben noch bei G8 im Gymnasialzweig, die Reform ist nur für Gesamt-, Real- und Hauptschulen flächendeckend zurückgedreht.

Auf jeden Fall war das damals immens wichtig, sonst Deutschland nicht mehr wettbewerbsfähig, buhuu. Aber jetzt sollen laut dem Vorschlag hier alle sinnlos ein Jahr Hecken schneiden.

[–] daw@feddit.org 0 points 2 weeks ago (1 children)

Vollständig abgeschafft wurde/wird es laut Tabelle in: BW, BY, NI, NRW, SL, SH

De Facto in: RLP, HE

Zusammen haben diese Länder 64,8 Millionen EW

[–] kossa@feddit.org 1 points 2 weeks ago* (last edited 2 weeks ago)

Sind aber auf der anderen Seite nur die Hälfte der Länder ¯\_(ツ)_/¯

Aber um den Bogen zum Ursprungsthema zu finden: wenn sich da mal jemand hinstellen würde, und sagt

"Wir müssen die Ausbildungszeiten für unsere Jugendlichen verlängern, die Welt ist komplizierter geworden und wir schulden unserem Nachwuchs eine gute Grundlage. Hier meine G10, G11 Reform: innerhalb der Schulzeit wird ein pädagogisches Jahr eingeführt. Man kann Wehrdienst, Zivildienst oder Katastrophenschutz machen. Das wird pädagogisch und schulisch begleitet, die Tätigkeit dabei in den gesellschaftlichen Kontext eingeordnet. Die Jugendlichen bekommen eine faire Entlohnung und außerdem ein ordentliches Abgangsgeld, quasi als Startkapital für ein eigenständiges Leben. Außerdem legen wir ein Sondervermögen von noch einmal 500 Mrd. auf, um Schulen, Universitäten und außerschulische Bildungsorte fit für das 21. Jahrhundert zu machen. Oh, btw., das wird flankiert von einer Bekämpfung des Klimawandels, die den Namen auch verdient, weil auch das schulden wir den nachfolgenden Generationen."

Dann könnte ich mich mit einem Pflichtdienst für junge Menschen anfreunden. Aber ich höre nur "HurrDurr, die sollen mal kostenlos Scheißarbeiten für uns machen, weil wir als Gesellschaft keinen Respekt für diese Aufgaben haben. Außerdem sind das alles Rotzlöffel, die brauchen Disziplin und müssen auch mal Dreck fressen!!!111einself"

Das Komische ist ja: die jungen Menschen sind ja überwiegend Kinder von Vätern, die noch Wehr- oder Zivildienst gemacht haben. Wenn das für diese Väter eine so wichtige Erleuchtung war, dann würden sie ihren Kindern ja nahelegen BuFDi, FSJ, FÖJ oder freiwillen Wehrdienst zu leisten. Dann wäre der Andrang ja riesig. Stattdessen höre ich von diesen Vätern, wenn, dann eher "Jo, die sollen mal ein Jahr reisen nach der Schule". Scheint ja irgendwie nicht sehr weit zu sein mit der persönlichen Erleuchtung als billige Arbeitskraft.

[–] HaiZhung@feddit.org 0 points 2 weeks ago (2 children)

Ich hab den Zivi gemacht. Ich blicke da auch ambivalent drauf, aber unter Strich war es — glaube ich — eine gute Sache, dass ein Großteil der Bevölkerung soziale Berufe mal von innen gesehen hat.

Für mich war es jedenfalls ein prägendes Erlebnis.

[–] poVoq@slrpnk.net 0 points 2 weeks ago* (last edited 2 weeks ago) (1 children)

Naja, das ist leider eines der Probleme. Ein sozialer Dienst der für die Person selbst lehrreich ist, ist leider oft für die Organisation vor allem mit Kosten und Aufwand verbunden, und wenn die Person dann endlich einigermaßen eingearbeitet ist, ist die Dienstzeit vorbei.

[–] HaiZhung@feddit.org 1 points 2 weeks ago (2 children)

Das widerspricht aber dem Grundtenor vom Rest des threads — sind denn die zivis jetzt billige Arbeitskräfte die ausgebeutet werden können, oder behindern sie die eigentlichen Angestellten nur?

Im Übrigen ist Schule auch nur mit Kosten und Aufwand für die Organisation verbunden … ;-)

[–] poVoq@slrpnk.net -1 points 2 weeks ago

Nein, denn echte win-win Situationen sind selten insbesondere wenn sie mit massenweisem Zwang verbunden sind. D.h. dann im Umkehrschluss das die meißten einsetzenden Organisationen fast zwangsläufig auf möglichst wenig Aufwand optimieren werden, und dann sind diese Dienste wenig lehrreich und überwiegend Zeitverschwenung für die eingesetzten Personen.

Und ein möglicher Nutzen für die Gesellschaft wird sich auch nicht einstellen, aber zynisch betrachtet geht es ja sowieso nur darum ein Feigenblatt für den Militärdienst zu haben, und wenn der Zivildienst möglich sinnlos und ätzend für die Beteiligten ist, dann gibt es mehr die lieber zur Bundeswehr gehen...

[–] Mora@pawb.social -1 points 2 weeks ago

sind denn die zivis jetzt billige Arbeitskräfte die ausgebeutet werden können, oder behindern sie die eigentlichen Angestellten nur?

Ja, es ist ein OR, kein XOR - sie können auch beides sein. Billig für den Arbeitgeber, der damit Lohnkosten drückt und eventuell sogar weniger Fachkräfte anstellt. Und "behindern" im Sinne von es muss Zeit und Mühe in eine Ausbildung gesteckt werden, aber der große Ertrag dieser bleibt aus, weil sie zu dem Zeitpunkt schon wieder weg sind. Aber da das Zeit des Angestellten ist, juckt das den Arbeitgeber doch nicht.

[–] brainwashed@feddit.org 0 points 2 weeks ago (1 children)

Für mich wäre ein paar Monate Gefängnis oder Zwangsarbeit in der Steingrube sicherlich auch sehr prägend.

[–] HaiZhung@feddit.org 2 points 2 weeks ago (1 children)

Soziale Berufe sind für dich vergleichbar mit Gefängnis oder Steingrube?

[–] brainwashed@feddit.org -2 points 2 weeks ago

Der eingesetzte Zwang ist es. Wenn der freiwillige geringbezahlte Dienst in sozialen Berufen die Leute so viel weiterbringt, sollen sie welche anwerben und sie davon überzeugen.