Ich find’ das ja auch in Deutschland wahnsinnig, dass sich der Sanitäter darum kümmern muss, ein Krankenhaus für einen Patienten zu finden. Der telefoniert dann erst einmal 20 Minuten herum, während der Patient wartet.
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"Jojo kein Stress ich halte solange meine Organe im Körper fest"
Der Patient ist in 20 min auch noch verletzt und wenn nicht, umso besser
Rettungsdienstler(Notfallsanitäter, ehemaliger RD Leiter,berate heute u.a. zu dem Thema)hier:
*Disclaimer vorab: Die Erkrankung der Frau ist maximal lebensbedrohlich. Ob die Frau auch bei rechtzeitiger Behandlung überlebt hätte darf zu mindestens bezweifelt werden - 8 von 10 Patienten damit überleben nicht bis zum Ende der OP. *
Hast du leider immer wieder, wobei die Aussage "keine Intensivkapazität" bei primärer OP Indination vollkommener Unfug ist (auch wenn es die häufigste Begründung ist.) Denn: Der Patient kann dann eigentlich erstmal in den Schockraum übernommen werden, dann operiert werden und dann erst braucht man einen Intensivplatz. In der Zwischenzeit kann man aber gut einen bestehenden Intensivpatienten weg verlegen (das macht man nur aus finanziellen Gründen sehr sehr ungern).
Innerhalb Deutschlands gibt es die Möglichkeit einer Zwangsbelegung. Sprich: Man fährt eine Klinik an, ob die will oder nicht. Sie muss dann aufnehmen(kann notfalls auch mit der Polizei durchgesetzt werden. Und ja, kommt vor) Das bringt aber natürlich nix,wenn die Klinik wie in diesem Beispiel Passau die Behandlung nicht durchführen kann - wenn das Team im OP steht,steht es im OP. Dann hilft es auch nix, wenn die Patientin auf der Intensiv langsam ausblutet oder am Gang steht.
Umgekehrt erlebt man aber halt auch oft genug Kliniken*, die dann plötzlich doch aufnehmen können und sich nachher raus stellt,dass der Intensivplatz für einen elektive OP am Folgetag gesperrt war, die AiW gerade keine Zeit für die Aufnahme hatte und man den Hintergrunddienst nicht rein holen wollte weil dieser sonst am nächsten Tag fehlt und es sonst den ganzen Dienstplan fickt oder weil kein Bett auf der richtigen Intensiv frei war (nur auf der medizinischen ITS statt der chirurgisch-anästhesiologischen,etc). Das sind eigentlich alles keine Begründungen,aber man versucht es halt.
*: Das ist übrigens vollkommen unabhängig ob kommunal oder privates Haus - ich hab beides in Extremen erlebt. Durch die finanziellen Nöte der Kommunen gibt es kommunale Häuser die mehr Renditeerwartung oder Sparzwänge haben als manche privaten Ketten(und lasst mich gar nicht erst von den Kirchen anfangen). Gleichzeitig fehlen da halt die Skaleneffekt.
Anekdotisch aber auch. Mein krassester Fall war während des Ende von COVID: Ich hab für ein zehnjähriges Kind ein Intensivbett/ein Monitoringbett gebraucht im Südwesten von Deutschland (grob "Bodensee"). In Absprache mit der Leitstelle (die hat auch nur 2-3 Leute die sowas machen können, kann also auch wenig selber machen) dann: Wir telefonieren nach Süden(CH),die Leitstelle nach Norden. Am Ende haben wir dann ein Bett in Lausanne(französische Schweiz), Nancy (Frankreich) oder Würzburg zur Auswahl gehabt. Wohlgemerkt ohne Möglichkeit zum Lufttransport,also mit mind. 3h Fahrt für uns (und die Eltern hatten keinen PKW und konnten kurzfristig nicht begleiten.) Mit viel Überredung haben wir eine sinnvolle Zwangszuweisung in einem lokalen KH (nur 60min) hin gekriegt,aber hui.
(Bei Kindern ist die Situation nämlich noch prekärer und die Bundesregierung macht sie gerade noch schlimmer.) https://www.youtube.com/watch?v=I3CnjHu2Q2k
https://www.dgkj.de/fileadmin/251020_Onepager_allgemein_KHVVG_KHAG.pdf
Es gibt echt Zwangsbelegungen die durch die Polizei durchgesetzt werden müssen? Wow.
Meine Zeit beim Rettungsdienst war kurz (und 90% der Zeit da war ich nur der Praktikant), erinnere mich trotzdem an das Problem der Betten aber wenn man mit dem Wort Zwangsbelegungen kam haben dann bei den Fällen wo ich dabei war doch alle Krankenhäuser mitgemacht.
Ja,gibt es,selber schon gemacht. Während mich vorher der Chefarzt der ZNA noch wüst am Telefon beschimpft hat, hat er dann beim Anblick der 4 wütenden Cops sehr schnell das weite gesucht.
Ist aber mittlerweile wieder seltener geworden.
(Bei Kindern ist die Situation nämlich noch prekärer und die Bundesregierung macht sie gerade noch schlimmer.)
Insbesondere bei älteren Jugendlichen ist die Situation geradezu absurd, weil normale Krankenhäuser gerne Alle unter 18 einfach auf eine Kinderklinik abwälzen. Abgesehen davon, dass die langen Wege dorthin Rettungsmittel unnötig binden, hat halt absolut niemand was davon, wenn die Spezialisten für Kinder dann (fast) ausgewachsene Jugendliche mit Allerweltserkrankungen behandeln müssen, oder noch absurder, wenn zu größeren Volksfesten dann das Kinderkrankenhaus brechend voll (ja, ich weiß, ich schmeiß ja schon was in die Wortspielkasse) ist mit besoffenen Jugendlichen, die einfach nur unter Aufsicht ihren Rausch ausschlafen müssen.
Wobei das weniger ein wollen als müssen ist. Das in DE selten dämlich geregelt.
Das ist halt maximal dumm geregelt. Und das war in der Vergangenheit anders.
Naja, das war (mind., davor war ich noch nicht in dem Thema drin) seit Anfang der 2000er Jahre so,es hat nur ganz lange einfach keinen interessiert und gerade die kleinen Kliniken haben auch einen nicht zu geringen Reibach damit zu machen. Das hier lokal ggf. nun mehr drauf geachtet wird, mag sein, ich bin seit 02 im Beruf und es war selbst damals eigentlich schon Vorschrift.
(Immer wieder zum Alptraum werdend z.B. zum Oktoberfest.)
In meiner Kindheit und Jugend (80er/90er) war das noch ganz normal, dass kleine Krankenhäuser Kinder behandelt haben. Nur, wer was zu spezielles hatte, oder sehr schwer krank war, kam in die Kinderklinik.
Dass normale Krankenhäuser einem Kind oder Jugendlichen nicht mal mehr ein Heftpflaster aufkleben, hab ich erst in den letzten 10 Jahren beobachtet.
Oh oh,jetzt wird es wieder heißen "es ist kein Geld weil wir es für Ausländer ausgegeben haben". Kann ich nur sagen: guckt nicht nach unten sondern nach oben, ihr Spacken. Besteuert die Reichen, die haben so viel dass alle anderen und der Staat zu wenig haben.
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