Bonus Content: Ein reales, anonymisiertes Beispiel wie sowas real ablaufen kann. Der vorliegende Fall ist so geschehen - wir haben ihn zu Ausbildungszwecken rekonstruiert und anonymisiert da wir Dank einer Überwachungskamera sehr genaue Zeitangaben hatten.
Minute -1:Eine 50 jährige Frau kommt mit ihrer Freundin von ihrer Walkingrunde zurück und will die Haustür aufschließen. Während des Walkings hat sie über Unwohlsein geklagt.
Minute 0: Kurze Zeit später ist er dann nach CH abgewandert.0: Vor der Haustür bricht die Frau zusammen. Die Freundin wählt direkt die 112. (Glücklicher Weise ist die Haustüre schon auf - die Handies lagen drin)
Minute 1: Der Disponent hat die Basisabfrage abgeschlossen und alarmiert einen Rettungswagen, ein Notarzteinsatzfahrzeug und die Ersthelfer App. Die Freundin wird in der Laienreanimation über Telefon angeleitet, dies gelingt aber nur mäßig, da die Frau psychisch sehr aufgebracht ist.
Minute 1:15: 3 Ersthelfer haben den Einsatz angenommen. Der nächste Ersthelfer ist 200m entfernt.
Minute 2:30: Der erste Ersthelfer(ein Mitglied der freiwilligen Feuerwehr) trifft per Fahrrad ein und übernimmt direkt die Herzdruckmassage.
Minute 3: Die zweite Ersthelferin(eine Pflegekraft) trifft ein. Sie übernimmt die Beatmung und wechselend auch die Herzdruckmassage mit dem bereitgestellten Erstversorgungsset.
Ca. Minute 3: Parallel trifft der dritte Ersthelfer am öffentlich verfügbaren automatisierten externen Defibrillator (AED) ein. Leider muss er feststellen, dass dieser derzeit nicht verfügbar ist. Er sucht die Einsatzstelle daher ohne Defibrillator auf.
Minute 5: Der dritte Ersthelfer (ein Rettungssanitäter in Rente) trifft ein und unterstützt bei der Herzdruckmassage.
Minute 11: Der Rettungswagen trifft ein. Da die Herzdruckmassage gesichert ist könne wir uns auf die erweiterte Versorgung der Patientin konzentrieren.
Minute 11:30: Der erste Schock wird abgegeben.
Minute 16:00: Die Patientin ist mittlerweile voll versorgt,d.h. ein künstlicher Beatmungsschlauch wurde gelegt, ein Zugang zur Medikamenten Applikation wurde geschaffen und die erste Dosis Adrenalin wurde gegeben. (Für die KollegInnen: VL ET, i.o Humerus)Parallel wurde die Herzdruckmassage durch die Ersthelfer (freiwillig auf ihren Wunsch hin weiter eingebunden) weitergeführt und regelmäßig defibrilliert.
Minute 17:30: Nach einem weiteren Schock konvertiert der Rhythmus und die Patienten entwickelt wieder einen eigenen Kreislauf.
Minute 19:00 Wir müssen die Patientin sedieren, da sie mittlerweile versucht gezielt nach dem Tubus zu greifen. (Ein gutes Zeichen)
Minute 20: Das Notarzteinsatzfahrzeug trifft ein.
Minute 22: Die Patientin ist transportbereit und im nächsten Herzkatheter vorangemeldet - sie zeigt massive Zeichen eines Infarkts.
Im Verlauf wird die Patientin leider kurz vor der Klinik erneut reanimationpflichtig und wird von uns unter mechanischer Reanimation (quasi eine maschinelle Herzdruckmassage) im Herzkatheter vorgestellt, dort gelingt sowohl die Reanimation als auch die Gefäßeröffnung. Im Verlauf werden drei Stents gesetzt. Die Patientin wird am 2 Post-Ereignis Tag auf der Intensivstation extubiert (=Beatmungsschlauch wird entfernt) und am Tag 7 ohne neurologische Folgeschäden entlassen.